Leichtathletik: Starke Ingolstädter bei Traditions-Wettkämpfen

Ingolstadt (ebk) Beim internationalen Läufer-Meeting in Neustadt an der Waldnaab, wo es auch Weltranglistenpunkte zu gewinnen gab, und bei der 50. Ausgabe der Dachauer Volksfestwettkämpfe warteten die Ingolstädter Leichtathleten zum Ende der Hauptwettkampfphase nochmals mit starken Leistungen auf.

Auch nach ihrem Titelgewinn über 2000 Meter Hindernis bei der U18-DM ist bei der erst 16 Jahre alten Leni Hanselmann (MTV Ingolstadt) kein Leistungsabfall zu sehen. Über 800 und 1500 Meter musste sie sich in Neustadt/WN knapp zwei Wochen nach ihrem DM-Triumph einem internationalen Starterfeld stellen. Am Freitag war das MTV-Talent über die zwei Stadionrunden auch von deutlich älteren Konkurrentinnen nicht zu schlagen. 2:12,73 Minuten bedeuteten nicht nur den Gesamtsieg, sondern auch neue Saisonbestleistung. Am Sonntag über 1500 Meter musste sich Leni Hanselmann zwar hinter einer tschechischen Starterin aus der Frauenklasse mit Rang zwei begnügen, mit starken 4:32,17 Minuten stellte sie aber eine neue persönliche Bestleistung auf. Damit ist die MTV-Läuferin nun auf drei Strecken in der nationalen Spitze ihrer Altersklasse vertreten.

Zwei erste Plätze für den MTV Ingolstadt gab es in Dachau zu feiern. Manuel Marko, der amtierende bayerische Meister im Hochsprung, kam mit 1,95 Metern zu einem klaren Sieg bei den Männern. Er war erst eingestiegen, als alle anderen Konkurrenten schon ausgeschieden waren und scheiterte am Ende nur knapp an Höhen um die zwei Meter. Seine Vereinskameradin Johanna Schuberth zeigte über 1500 Meter ihre Kämpferqualitäten und siegte in 5:18,27 Minuten mit einer guten Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierte. Zwei Finalplätze gingen an die Speerwerfer des SV Zuchering: Michael Sommerrock belegte mit 38,19 Metern Rang vier, Altmeister Robert Andorf kam mit 31,49 Metern auf Rang sieben. Sommerrock wurde außerdem Fünfter mit der Kugel (11,34 Meter) und Neunter mit dem Diskus (30,59 Meter).

Medaillenregen bei den Deutschen Meisterschaften der Masters

Trio des MTV 1881 Ingolstadt holt fünf Medaillen.

Mönchengladbach (ebk) Mit einer Ausbeute von sechs Medaillen übertrafen die Schanzer Leichtathletik-Masters bei ihren deutschen Titelkämpfen selbst die kühnsten Erwartungen. Herausragend dabei die neue Doppelmeisterin auf den Mittelstrecken Diana Kurrer (MTV Ingolstadt) und Hammerwurfsieger Thomas Schmitt vom SV Zuchering.

Den ersten Start am Samstag absolvierte Johannes Gruber in einem stark besetzen Rennen über 400 Meter (M45), das der MTV-Läufer in 56,78 Sekunden mit neuer Bestleitung auf dem vierten Rang beenden konnte. Weiter ging es mit zwei Läufen über 1500 Meter. Den Anfang machte Benjamin Ziegaus MTV Ingolstadt; M35). „Es war am Anfang ein ziemliches Bummelrennen“, meinte Ziegaus. „Aber die letzte Runde hatten es dann doch in sich.“. Mit Saisonbestleitung von 4:25,62 Minuten erreichte er überraschend den Bronzerang und somit die erste Medaille für den MTV Ingolstadt. Den Höhepunkt des ersten Tages setzte aber seine Vereinskameradin Diana Kurrer (Frauen W40) mit einem überragenden Rennen in 4.51,12 Minuten: Bestleistung und Goldmedaille. „Es war immer mein großer Traum einmal bei den Deutschen Meisterschaften ganz vorne zu sein“, so Kurrer, die Im Jahr zuvor schon zwei DM-Silbermedaillen errungen hatte. Aber auch die Techniker konnten am Niederrhein glänzen. Der Zucheringer Thomas Schmitt übertraf beim Hammerwerfen der Männern M45 als einziger Athlet die 40-Meter-Marke und siegte verdient mit 40,89 Meter, wobei jeder seiner gültigen Versuche für Gold gereicht hätte. Sören Koss, ebenfalls vom SV Zuchering, kam hier mit 30,20 Meter auf den vierten Rang. In einem engen Hochsprung-Wettbewerb der Männer M65 musste Heribert Haas (SV Kasing) mit dem siebten Platz zufrieden sein. Mit 1,36 Metern fehlten ihm am Schluss nur drei Zentimeter zu den Medaillenrängen.

Am Sonntag galt es für das Trio des MTV Ingolstadt, die 800 Meter zu absolvieren. Den Auftakt machte Benjamin Ziegaus in seiner Paradedisziplin. „Hier hatte ich am meisten Respekt vor dem Starterfeld, da ich wusste, dass ich unbedingt eine Saisonbestleistung brauche, um vorne mitlaufen zu können.“ meinte Ziegaus. 200 Meter vor dem Ziel hatte sich ein Pulk von fünf Athleten gebildet, aus dem heraus sich Ziegaus mit einem beherzten Schlussspurt die Silbermedaille in 2:05,12 Minuten sichern konnte: „Es war der geilste Schlussspurt meiner Läuferkarriere. Ich hätte nie gedacht, dass es für Silber reichen würde.“ Bei Johannes Gruber lag der Fokus nicht so sehr auf den 800 Meter, dennoch konnte er seine Saisonbestleistung um vier Sekunden auf 2:11,01 Minuten herunterschrauben und sich ebenfalls die Silbermedaille sichern. „Mit dem errungenen Stockerlplatz habe ich nicht gerechnet, da ich in dieser Saison kaum an meine Bestleistung herangekommen bin,“ so der frisch gebackene deutsche Vizemeister. Den Schluss- und Höhepunkt setzte einmal mehr Diana Kurrer, die Goldmedaillengewinnerin vom Vortag. Die Starterliste ließ schon im Vorfeld ein hart umkämpftes Rennen erwarten. „Ziel war es, nah an meine Bestzeit heranzukommen, um vorne mitreden zu können,“ sagte Kurrer. In einem zuerst taktisch geprägten Rennen setzte sie sich nach einiger Zeit beherzt an die Spitze und machte das Tempo. Als eine Athletin 200 Meter vor dem Ziel an Kurrer vorbeizog hielt sie energisch dagegen und holte im Zielsprint ihre zweite Goldmedaille: „Die harte Arbeit über die gesamte Saison mit meinem Trainer Roland Balzer hat sich ausgezahlt.“

Das MTV-Trio konnte sich während des ganzen Wettkampfs über aufmunternde Nachrichten von Familie, Freunden, Verein und der ganzen Laufcommunity aus Ingolstadt freuen. Tatkräftige und lautstarke Unterstützung vor Ort erfuhren sie durch Stadtrat Christian Höbusch, der die Betreuung der Laufgruppe in Mönchengladbach übernommen hatte. Es ist zu hoffen, dass das überragende Abschneiden bei den „Deutschen“ der Ingolstädter Lauf- und Ausdauersport -Community weitere positive Impulse geben kann.