Saisonabschlussfahrt des MTV Ingolstadt nach Riva am Gardasee.

Chris Göltl knackt den Uralt Halbmarathon-Vereinsrekord von Heiko Middelhoff.
Chaos im 10km Lauf.
Auch wenn noch die deutschen Crossmeisterschaften für manche Aktiven Ende November im Kalender stehen, war es doch für das ca. 20-köpfige Laufteam des MTV Ingolstadt mit Trainer Roland Balzer der „gesellschaftliche“ Abschluss des Wettkampfjahres 2025.
Unter perfekten äußeren Bedingungen, also kühl, wenig Wind und sonnig begann der Wettkampftag allerdings mit einem folgenschweren Faux-pax des Veranstalters.
Im Rennen über 10 Kilometer wurde die gesamte Spitze des Feldes, darunter Lisa Basener und die frisch gebackenen Vize-Europameisterin über 800 Meter Diana Kurrer in einem Kreisverkehr massiv fehlgeleitet. So wartete man im Ziel bis zur 37 Minute auf den ersten Mann, was da schon deutlich machte, dass hier Wesentliches passiert sein musste. Basener hatte im Ziel mehr als einen Kilometer zu viel auf der Uhr, die schnellsten Männer noch deutlich mehr!
Dass mit diesen völlig absurden Ergebnissen sogar noch eine Siegerehrung durchgeführt wurde, war eine sportliche Farce.
Mit bangem Blick sorgte man sich natürlich ob dem Halbmarathon ein ähnliches Schicksal drohte.
Aber zum Glück erlebte die Lauftruppe aus Ingolstadt hier einen wahren Regen aus erstklassigen Ergebnissen und persönlichen Bestzeiten.
Allen voran der frisch gebackene bayerische Halbmarathonmeister Chris Göltl. Er lief, wie so oft, ein ausgesprochen beherztes und gleichzeitig besonnenes Rennen.
Bei km 15 erinnerte er sich an die Läuferweisheit, „wenn du dich da noch richtig gut fühlst, kannst du jetzt auch richtig Gas geben. Und das tat er dann auch und pulverisierte seine alte Bestzeit um mehr als eine Minute. Mit 1:08:14 Stunden ist ein MTV-Läufer erstmals schneller als der von Heiko Middelhoff aufgestellte MTV-Vereinsrekord aus dem Jahr 2007 vom Halbmarathon in Ingolstadt in 1:08:44 Stunden. Der hat dann auch umgehend begeistert per WhatsApp gratuliert. Mit der Zeit landete er hinter 4 Kenianern als zweitbester Deutscher auf Rang 8
Das war aber nur der Auftakt der weiteren Topleistungen die folgen sollten.
Dominik Friedrich überraschte sich selbst mit einer noch nicht für möglich gehaltenen Zeit von 1:12:47 Stunden. Kleine Magenprobleme verhinderten die persönliche Bestzeit um gerade mal 8 Sekunden. Das Problem hatte Joshua Frank nicht. Der beruflich leider versetzte und nunmehr fernbetreute Bundeswehrsoldat glänzte mit einer Bestzeit von 1:13:17 Std. Marathonläufer Sebastian Götz – immer noch ein bisschen angeschlagen – war am Ende ebenfalls mehr als glücklich, weil auch die 1:15:35 Stunden nah an seiner persönlichen Bestzeit lagen.
Ebenso knapp sollte es aber weitergehen. Abishek Pandey‘s fehlten mit 1:23:14 Std gerade mal 4 Sekunden zu seiner PB. Ihm folgte das dynamische Duo Marion Binder mit ihrem persönlichen Zug- und Bremsläufer Mike Dean. Binder für Ihre fulminanten ersten km berühmt-berüchtigt, hatte die rettende Korrektur im gnadenlos präzise laufenden Mike Dean. Die Folge war eine mehr als deutlich gesteigerte Bestzeit von 1:29:15 auf 1:26:52 Stunden. Es folgte mit 1:31:34 Stunden Routinier Manfred Draxler der Altersklasse M 60 und in seinem Sog „Nachwuchsläufer“ Thorsten März. Der bekannte Organisator der Kinderläufe beim Ingolstädter Halbmarathon hatte sich letztes Jahr der Laufgruppe des MTV angeschlossen und darf jetzt in der AK 55 seinen neuen Hausrekord von 1:32:20 Std. feiern. Dass es mit Greta und Leni Hanselmann zwei schnelle junge Damen beim MTV gibt, weiß man. Aber auch die Mama Christin Hanselmann hat sich seit letztem Jahr beim MTV toll gesteigert und darf jetzt in der AK 50 mit 1:33:48 Stunden die schnellste Halbmarathonzeit Ihres Lebens feiern. Eine Bank war wie immer war Birgit Wilhelm die in jedem Zustand gute Leistungen erbringen kann. Für Trainer Balzer nicht zu greifen wie sie es macht, aber 1:36:13 Std sind in der AK 55 eine Topleistung. Last but not least der Orthopäde im MTV-Feld Freddy Scheuer: 1:38:02 Stunden, mehr als erfreulich für einen läuferischen Neuling der mehr Zeit im OP verbringt als auf der Laufbahn. Seine Argumente für ausgefallene Trainingseinheiten sind die besten: Ich hatte da noch ein Gelenk auf dem Tisch… Zum Glück aber nicht von Karin Aubele, die mit großen Zweifeln an den Start ging, ob diese eine beleidigte Sehne protestieren würde. Ein wenig schon, aber die 1:41:29 in der AK 50 zeigen, dass es mit der richtigen Therapie wieder deutlich aufwärts geht.
Damit geht am Montag ein sportlicher Ausflug zu Ende, der fast alle Erwartungen erfüllt hat. Zu allererst ein sensationelles Gruppenerlebnis wo sich einer für die anderen freut und ein ausgesprochen freundliches Miteinander möglich ist. Dazu ein sportlicher Erfolg der sich über die gesamte Laufgruppe erstreckt und gebührend ausgiebig gefeiert wurde.
Last but not least: Wunderbare Laufzeiten und Pulswerte die kommende Trainingsgeschwindigkeiten auf eine nachgewiesene Basis stellen wie Trainer Balzer schmunzelnd feststellt.
Der Winter mit viel passendem Trainingsinput darf also kommen, schließlich finden die nächsten bayerischen Halbmarathon Meisterschaften in Ingolstadt statt – und wer weiß, vielleicht bieten ja auch die Ende November kommenden deutschen Cross-Meisterschaften die eine oder andere Überraschung.
RB. 9.11.25