MTV Meet-IN: Polnische Siege beim Stabhochsprung
Ingolstadt (ebk) Im Mittelpunkt der 23. Auflage des MTV Meet-IN stand ein abwechslungsreicher Stabhochsprungwettbewerb, bei dem der Sieg sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen nach Polen ging. Gut 400 Zuschauer im Biergarten direkt neben der Stabhochsprunganlage und auf der Tribüne des MTV-Stadions sahen dabei einen Wettkampf, in dem sich Frauen und Männer bei ihren Höhen abwechselten, was für zusätzliche Spannung sorgte.
Nach der krankheitsbedingten Absage des Vorjahreszweiten Gillian Ladwig (SC Schwerin), der in der europäischen Bestenliste derzeit einen Platz in den TOP-20 einnimmt, war im Feld der Männer kein eindeutiger Favorit mehr auszumachen. Bartosz Marciniewicz zeigte sich schließlich von den schwierigen Umständen am wenigsten beeindruckt. Nachdem sein Sieg mit 5,15 Metern schon feststand, scheiterte er dreimal denkbar knapp an einer neuen Saisonbestleistung von 5,30 Metern. „Ein stimmungsvolles Sportfest mit einem tollen Publikum und einer Super-Anlage“, so sein Fazit nach der Siegerehrung. Dabei hatten es die Springerinnen und Springer nicht gerade einfach. Anfangs hatten sie mit böigem Wind zu kämpfen, dann musste der Wettkampf wegen eines Gewitterregens in der entscheidenden Phase auch noch für eine halbe Stunde unterbrochen werden. Nach dieser Pause hatten viele Athletinnen und Athleten Probleme, wieder Spannung aufzubauen und in den Wettkampfrhythmus zu kommen. Erstes Opfer war der zweite Pole, Filip Kempski, der beim Einspringen den besten Eindruck aller Stabartisten machte, aber bis zur Unterbrechung noch keinen einzigen Wettkampfsprung absolviert hatte. Er produzierte bei seiner Anfangshöhe von 5,15 Metern einen „Salto Nullo“, während seine Konkurrenten wenigstens ein Ergebnis von vor dem Gewitter stehen hatten. Luke Zenker, der Ende Mai noch den Titel eines deutschen Hochschulmeisters mit 5,30 Metern errungen hatte, wollt dies aber nicht gelten lassen: „Die Gastgeber haben einen optimalen Wettkampf vorbereitet, dann können wir als Profis keiner Regenunterbrechung die Schuld geben. Das liegt schon an uns Springern selbst“, merkte der Athlet von Bayer Leverkusen selbstkritisch an. Mit für ihn enttäuschenden 4,95 Metern teilte er sich am Ende Platz zwei mit dem Meet-IN-Sieger von 2023 Till Marburger (LG Olympia Dortmund) vor dem höhengleichen Australier Alex Chan, der den vierten Platz belegte.
Ein ähnliches Bild bei den Frauen, die der Regen bei einer Höhe von 4,00 Metern zur Pause zwang. Maja Chamot schaffte nach der Gewitterunterbrechung die spätere Siegeshöhe von 4,10 Metern im zweiten Versuch, während ihre favorisierte Landsfrau Zofia Garborska, die zu diesem Zeitpunkt mit ohne Fehlversuch übersprungenen 4,00 Metern in Führung lag, keinen gültigen Sprung mehr zustande brachte. Erfreulich aus bayerischer Sicht war der dritte Platz von Lilly Samanski (TSV Gräfelfing), die nach großem Kampf sowohl 3,80 als auch 3,90 Meter im dritten Versuch meistern konnte.
Veranstalter und Zuschauer zeigten sich jedenfalls von dem Wettbewerb bei abwechselnden Sprüngen von Frauen und Männern recht angetan, trotz der dieses Jahr fehlenden Ausreißer nach oben, was die Sprunghöhen angeht. Die Verantwortlichen vom MTV Ingolstadt wollen dieses Wettkampfformat für die Zukunft auf alle Fälle im Auge behalten.
Die Ergebnisse im Einzelnen:
Männer: 1. Bartosz Marciniewicz (Polen) 5,15 Meter. 2. Luke Zenker (TSV Bayer Leverkusen) und Till Marburger (LG Olympia Dortmund) 4,95 Meter. 4. Alex Chan (Australien) 4,95 Meter. 5. Marek Metzger (TSV Gräfelfing) 4,70 Meter.
Frauen: 1. Maja Chamot 4,10 Meter. 2. Zofia Gaborska (beide Polen) 4,00 Meter. 3. Lilly Samanski (TSV Gräfelfing) 3,90 Meter. 4. Katarzyna Mirek (Polen) 3,80 Meter. 5. Paula Schulte im Walde (LG Olympia Dortmund) 3,65 Meter.