Fulminanter Jahresabschluss der MTV-Leichtathleten in München auf Madeira und Rom. Diana Kurrer erstmals Vize-Europameisterin bei den Masters Athleten
Ingolstadt (ebk) Nach den zwei Vizemeistertiteln bei den nationalen Titelkämpfen der Masters über 800 und 1500 Meter krönte Diana Kurrer (MTV Ingolstadt) ein nicht immer einfaches Wettkampfjahr mit Silber bei den Europameisterschaften.
Eine ausgesprochen schwierige Saison mit vielen gesundheitlichen Rückschlägen lebte vom späten Saisonziel der Masters Europameisterschaften auf der portugiesischen Blumeninsel Madeira. Schon im vergangenen Jahr, damals noch in der Klasse W40, war die MTV-Athletin mit zwei fünften Plätzen über ihre Paradestrecken bei der Masters Weltmeisterschaft in Göteborg erfolgreich gewesen. Diese Bilanz sollte dieses Jahr in der neuen Klasse W45 im Idealfall noch übertroffen werden. Aber eine perfekte körperliche Grundlage konnte über das Jahr eben nicht gelegt werden und so war es immer wieder ein Balanceakt zwischen Wiederherstellung, Belastung und notwendiger Regeneration, der viel Geduld von der Athletin und auch ihrem Trainer Roland Balzer gefordert hatte. Aber die letzten Trainingseinheiten waren gut und so konnte Diana Kurrer doch mit etwas Optimismus begleitet von ihrem Vereins- und Laufkollegen Martin Stier nach Madeira fahren.
Den Auftakt machten die 1500 Meter, die von einer Polin und einer Irin dominiert wurden. Beide setzten sich souverän vom Feld ab und ließen auch der drittplatzierten Spanierin keine Chance. Diana Kurrer konnte aber ihre Kräfte auf der letzten Runde mobilisieren, hielt die Verfolgerinnen in Schach und landete so schließlich mit Saisonbestzeit von 4:49,67 Minuten auf einem nicht erwarteten vierten Platz. Einerseits erfreulich, anderseits sind vierte Plätze aber auch knapp am Treppchen vorbei.
Über 800 Meter sollte es aber anders laufen. Den Vorlauf konnte sie souverän gewinnen und dabei auch noch mit ihren Kräften haushalten. Aber der Endlauf sollte definitiv härter ausfallen. Die führende Irin riss nach starkem Anfangstempo von 67 Sekunden für die ersten 400 Meter zu Beginn der zweiten Runde schon eine kleine Lücke. Zweifel waren aber jetzt nicht angesagt und so zog Diana mit ihrer härtesten Verfolgerin dem geschlagenen Feld davon. Den klassischen Fight auf der Zielgeraden – Frau gegen Frau – konnte sie schließlich für sich entscheiden und darf sich nun ebenfalls in Saisonbestzeit von 2:21,59 Minuten Vize-Europameisterin nennen.

Martin Stier hatte seinen Fokus auf die längeren Strecken gelegt, spürte aber bereits auf den 10 000 Metern des Bahnwettkampfes muskuläre Probleme. Dieses Rennen der Klasse M35/M40 konnte er aber in 35:18,73 Minuten noch auf Platz 10 beenden. Schwieriger war aber der extrem wellige Kurs des Halbmarathons der am Sonntag zu absolvieren war. Hier kämpfte der MTV-Athlet tapfer mit den immer präsenter werdenden orthopädischen Problemen und konnte sich mit der deutschen Halbmarathon Mannschaft noch den vierten Platz in der Team-Wertung erlaufen. Seine 1:17:42 Stunden waren bei den Männern M35 immerhin noch die zwölftschnellste Zeit.

Fast zeitgleich mit den Europameisterschaften auf Madeira feierte in München der „Brooks München Marathon“ seine Premiere in neuer Organisation mit insgesamt über 28 000 Läuferinnen und Läufern am Start, darunter rund 6 000 Teilnehmer des sehr stark besetzten Laufes über 10 Kilometer. Hier wollte sich auch Chris Göltl (MTV Ingolstadt), der frischgebackene Gesamtsieger des Ingolstädter Lauf-Cups, testen, nachdem er vor wenigen Wochen mit einer sehr starken Zeit von 1:09:49 Stunden bayerischer Meister im Halbmarathon geworden war. Allerdings merkte er bald, dass das angepeilte Ziel einer neuen persönlichen Bestzeit nicht zu realisieren war. Immer noch sehr flotte 31:58 Minuten brachten ihn am Ende auf Platz neun in der Gesamtwertung. Das Ziel „PB“ hatte auch Marion Binder (MTV Ingolstadt), die erstmals unter 40 Minuten laufen wollte. Zwischenzeitlich fast etwas zu langsam unterwegs spurtete sie sich schließlich in 39:55 Minuten bis auf Platz zehn in der Gesamtwertung der Frauen nach vorne.
Ein Auswärtsspiel hatte schließlich noch MTV-Läufer Sebastian Götz. Beim Wizz Air Halbmarathon in der „Ewigen Stadt“ Rom mit über 22.000 Teilnehmern wurde er in einem extrem schnellen Feld mit drei Kenianern unter einer Stunde nach 1:14:39 Stunden auf Platz 32 gewertet.